Kindermund tut Wahrheit kund
Seit vielen Jahren bin ich nun Erzieherin, und es gibt im Alltag immer wieder Momente, die uns zum Schmunzeln bringen. Einige davon möchte ich hier aufschreiben. Alle Namen wurden zum Schutz der Kinder geändert.
Wenn man morgens in der Kita die Kinder in Empfang nimmt und Peter kommt und sagt: „Papa, ich glaube Ines wohnt hier“, liegt es wohl daran, dass man eine Vollzeitstelle hat und somit augenscheinlich für die Kinder immer da ist. Kurze Zeit später kommt Jana und sagt statt "guten Morgen" dann „lass mich in Ruhe, ich bin gestresst, Papa ist gestresst und Mama hat auch noch geschreit”. Auch wenn man das Kind in seiner Not beruhigen muss, schmunzelt man innerlich.
Petra und Paul spielen Familie und ihr Kind ist unterwegs. Petra stopft sich eine Puppe unters T-Shirt und sagt: „Da werden die Tittis dick, wie bei Mama und ich muss immer lachen.” Paul zieht die Puppe wieder hervor und sagt: „So jetzt ist unser Baby ausgeschlüpft.”
Janek fährt mit dem Auto vorbei und ruft: „Das ist mein Arbeitsauto.” Eine Erzieherin hört dies und fragt: „Hast du auch ein Privatauto?” Die Antwort ist: „Na klar, aber das heißt Wolfgang.” Andreas steht daneben und sagt: „Ich habe kein Auto, aber wenn ich groß bin, dann krieg ich ein Laptopf und ein Handy und alles, alles, alles.”
Gemeinsam räumen wir nach dem Morgenkreis unsere Sitzkissen weg und alle Kinder drängeln und stopfen die Kissen ins Regal, bis die kleine Johanna sagt: „Habt ihr den Verstand verloren?” Ich sage zu den Kindern: „Es fängt an zu regnen, es wird gleich gewittern, da können wir nicht in den Garten.” Da hat Igor spontan die Idee: „Wir schicken es (das Gewitter) einfach nochmal weg.”
Wir basteln mit den Kindern Tiermasken und kleben dem Löwen kleine Haare in die Ohren, sofort kommt die Frage: „Ist das Ohrenschmalz?” Auch die kleinen Igel bekommen viele Stecheln. Als wir fertig sind sagt Norman: „Man bin ich fertisch.”
Bei den Mahlzeiten ist es immer besonders gemütlich, weil wir uns Zeit zum Quatschen nehmen und wenn Sandra sich dann äußert: „Ich möchte meine Butter nicht alleine marschieren und Kati noch eine Portion Schludding Pudding (Schokopudding) verlangt, haben wir alle gemeinsam etwas zum
Lachen. Die weißen und roten Johannisbeeren, die wir zum Nachtisch essen, sind sehr sauer, es gibt einige lustige Gesichter und Erika sagt: „Jetzt wisst ihr schon, woher das weiße und das rote Pipi kommt.”
Als auch noch das dritte Kind während des Essens zur Toilette möchte sagt Florian: „Man ist das ein Tag, alle müssen pullern, pullern, pullern.” Zu guter Letzt möchte Axel sich auch noch äußern und rülpst laut am Tisch und lacht. Ich sage, dass ich dies nicht lustig finde und frage was man sagen kann, wenn so etwas passiert. Die Antwort kommt prompt mit dem passenden Handzeichen: „Schulz!" In diesem Moment war es recht schwierig, nicht selbst laut loszulachen.
Ich hoffe, ich konnte Sie alle auch ein wenig zum Schmunzeln bringen! Zum Schluss muss ich noch meine wahre Berufsbezeichnung nennen, die Josef aussprach, als ich für den Geburtstag die Luftballons aufgepustet habe, sagte er: „Ines ist eine Blasmaschine.”
Vielen Dank fürs Lächeln!
Text: Ines (Erzieherin an der KITA Adlerküken)
Bildquelle Beitragsbild: © Colorfuel Studio/shutterstock.com
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